Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft (NEW)

Technologien und Geschäftsmodelle für flexibles Lastmanagement

© HansPeter Schröer auf Pixabay

Gemeinsam innovative Ansätze entwickeln

Den Strombedarf sowie die Stromerzeugung flexibel steuern und damit Geld verdienen? Der moderne Energiemarkt macht es möglich. Das Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft NEW hat Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen zusammengebracht, um inno­vative Ansätze und Produkte für ein intelligentes Last­manage­ment im öffentlichen Wasser­sektor zu entwickeln. Denn in diesem Bereich besteht ein enormes Poten­zial zur Last­verschiebung, mit dem die Betreiber nicht nur ihre Energie­kosten senken, sondern am Regel­energie­markt auch ein neues Geschäfts­feld erschließen können. NEW wurde koordiniert von inter 3 als langjährigem Partner der deutschen und internationalen Wasserwirtschaft.

Mit dem Ausbau der volatilen Energieerzeugung aus Sonnen- und Windenergie wird ein flexibler Stromverbrauch immer wichtiger. Zudem haben Unternehmen seit dem Erlass der „Abschaltverordnung“ im Jahr 2012 die Möglichkeit, Potenziale zur Lastverschiebung zu verkaufen und so zusätzliche Einnahmen zu erwirtschaften. Damit leisten sie zugleich einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Die Kommunen sind sich ihrer Verantwortung für die Energiewende bewusst. Der öffentliche Wassersektor gehört zu den größten kommunalen Energieverbrauchern. Diese enormen Potenzial zur Lastverschiebung nutzbar zu machen, war erlärtes Ziel von NEW.

Flexibilität für ein intelligentes Lastmanagement

Die Infrastruktursysteme im öffentlichen Wassersektor wurden bisher nach rein hydrau­lischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Last­management diente allenfalls zur Glättung eigener Last­spitzen. Dies sollte sich in Zukunft ändern. Ein über­betrieb­liches intelli­gentes Last­management bedeutet für die Wasser­versorgungs- bzw. Abwasser­entsorgungs­unter­neh­men, je nach Strom­angebot aus Wind- und Photovoltaik­anlagen sowie kurzfristigem Be­darf an Regel­energie, die eigene Nach­­frage nach bzw. die Erzeugung von Strom verlagern zu können, ohne dass sich die Qualität der angebotenen Dienst­leistungen für Gesell­schaft und Umwelt verschlechtert. Voraussetzung dafür ist eine flexible Bewirt­schaftung der ei­ge­nen Anlagen und Netze. NEW unterstützte die Akteure im Wassersektor beim Aufbau eines sol­chen über­betrieblichen Last­manage­ments. Die Potenziale der Flexibilisierung liegen da­bei in den Anlagen und Netzen der Wasser­wirtschaft sowie auch im Verbrauchs­ma­nage­ment und in neuen Technologien für Haushalte, öffentliche Ein­richtungen, Gewerbe und Industrie.

Für die Entwicklung und Vermarktung der innovativen Ansätze und Produkte wurde die ge­samte Wert­schöpfungs­kette vom Stromnetz­betreiber über den Wasser­versorger und den Kunden bis hin zum Abwasser­entsorger betrachtet. Ziel: Energiekosten durch Last­ver­schie­bung senken und mit Regelenergie zusätzliche Einnahmen erwirtschaften. NEW entwickelte insgesamt fünf Lösungen:

  • Infrastrukturtechnologien für eine flexiblere Bewirtschaftung der Anlagen und Netze,
  • IuK-Technologien für die Kommunikation zwischen Wasserversorger und Kunden,
  • Dienstleistungen zur Verbrauchsanalyse und -steuerung sowie für Datenmanagement und Abrechnung,
  • Geschäfts- und Betreibermodelle zur Realisierung von Lastverschiebepotenzialen sowie
  • Vermarktung von Regelenergie in der Wasserwirtschaft.