KIRMin - Steigerung der Resilienz kritischer Infrastrukturen - BMBF-Projekt - Wasserversorgung - Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall
KIRMin: Steigerung der Resilienz kritischer Infrastrukturen
Was passiert bei einem Stromausfall mit der Wasserversorgung und wie kann diese gegen Totalausfälle geschützt werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojektes "KIRMin - Kritische Infrastruktur-Resilienz als Mindestversorgungskonzept", das mit Beteiligung von inter 3 im Juni 2016 gestartet ist. Es wird im Förderprogramm "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Eingeschränkte Resilienz durch intersektorale Abhängigkeiten?
Die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Versorgungsinfrastrukturen können im Krisenfall nicht nur die reguläre Versorgung einschränken, sondern auch die Notversorgungs-Mechanismen erschweren. So kann beispielsweise bei einem flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfall die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung aus dem Trinkwasser-Leitungsnetz bestenfalls über wenige Stunden aufrechterhalten werden. Anschließend behindert der Stromausfall jedoch auch die Notversorgung: Sowohl die Versorgungsmedien (Personal, Wasserabfüllung, Diesel usw.), die Versorgungswege (z.B. ampelgeregelte Straßen, Schienenverkehr), als auch die Kommunikationskanäle (Mobilfunk, digitale Leitungsnetze und Endgeräte) fallen entweder sofort, oder einige Minuten bis wenige Stunden später aus.
Herausforderung Notversorgung
Insofern stellt sich die Frage, wie die Bevölkerung bei Ausfällen kritischer Infrastrukturen, insbesondere in Verbindung mit einem Stromausfall, ausreichend versorgt werden kann: Wie resilient ist die jeweilige Versorgungsinfrastruktur und welche Notfallmechanismen können in welcher Form wirken? Inwiefern kann die Bevölkerung sich selbst versorgen? KIRMin untersucht diese Fragestellungen am Beispiel der Städte Köln, Kerpen und des Landkreises Rhein-Erft.
Faktenbasierte Szenarios für problemadäquates Risikomanagement
Verschiedene Praxisakteure aus kommunalem Krisenmanagement und Versorgungswirtschaft werden im Rahmen von Tiefen-Interviews und Workshops direkt in die Systemanalyse und die Szenarioentwicklung eingebunden. Durch eine Konstellationsanalyse wird zunächst das Erfahrungswissen der Akteure gebündelt. Darauf aufbauend untersucht inter 3 dann die Resilienz der Versorgungssysteme in den verschiedenen Städten. Strukturen und Dynamiken der Systeme geben den Rahmen für mögliche Szenarioverläufe eines Ausfalls von Strom- und Wasserversorgung vor und stellen die Grundlage für Best- und Worst Case- Varianten der Krisenbewältigung dar. Die Szenarios dienen der besseren Vorbereitung der Verantwortlichen auf Infrastrukturausfälle. Aus ihnen werden schließlich Handlungsschwerpunkte für ein Risikomanagement und eine Mindestversorgung generiert.
Projektname:
Kritische Infrastruktur-Resilienz als Mindestversorgungskonzept (KIRMin)
Ansprechpartner:
Axel Dierich, Tel.: +49 (0) 30 34 34 74 49
Gefördert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Wissenschaftspartner:
Technische Hochschule Köln, Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (Institute of Rescue Engineering and Civil Protection) Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bonn United Nations University – Institute for Environment & Human Security, Bonn http://www.uni-stuttgart.de/ireus/Universität Stuttgart - Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung
Assoziierte Partner:
Amt für Feuerschutz, Rettungsdienst & Katastrophenschutz, Stadt Kerpen und Rhein-Erft-Kreis Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH/RWE Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Technische Hochschule Köln, Institut für Notfallmedizin, Rheinenergie Köln
Laufzeit:
2016 – 2019
Projektwebseite
inter 3-Leitfaden (2020)
Analyse von Interdependenzen zwischen KRITIS. Empfehlungen für Praxisakteure und Versorgungsunternehmen und kommunalen Behörden.
KIRMin Broschüre (2019)
Wege zu einem Mindestversorgungskonzept - Kritische Infrastrukturen und Resilienz
DIN SPEC 91390:2019-12
Präsentation ISCRAM Konferenz 2019
KIRMin-Poster "Analyse wechselseitiger Abhängigkeiten zwischen KRITIS: Grundlage für die Ableitung von Krisenszenarios" (2019)
Dierich, Schön, Bartels, Hahne, Hempel, Lieb: Szenarioanalyse für intersektorales Infrastruktur-Management, im:
Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz (TH Köln | Uni Bonn, 2016), download (PDF)