KIRMin: Steigerung der Resilienz kritischer Infrastrukturen

Wie sicher sind unsere Infrastrukturen?

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Was passiert wenn...? 

Was passiert bei einem Stromausfall mit der Wasser­versorgung und wie kann diese gegen Total­ausfälle geschützt werden? Wo ist umgekehrt das System der Stromversorgung von einer funktionierenden Trinkwasser­versorgung abhängig? Und wie können beide gemeinsam und in Kooperation mit dem behördlichen Krisen­manage­ment für mögliche Ausfälle vor­sor­gen? Diese Fragen standen im Mittel­punkt des Forschungs­projektes „KIRMin - Kritische Infra­struktur-Resilienz als Mindest­versorgungs­konzept“. Es wurde im Förder­programm „Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophen­fall“ durch das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Eingeschränkte Resilienz durch inter­sekto­rale Abhängig­keiten?

Die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Versorgungs­infrastrukturen können im Krisen­fall nicht nur die reguläre Versorgung einschränken, sondern auch die Not­versorgungs-Mecha­nismen erschweren. So kann beispielsweise bei einem flächen­deckenden und lang­anhaltenden Strom­ausfall die flächen­deckende Versor­gung der Bevöl­kerung aus dem Trinkwasser-Leitungs­netz bestenfalls über wenige Stunden aufrecht­erhalten werden. Anschließend behindert der Strom­ausfall jedoch auch die Notversorgung: Sowohl die Versorgungs­medien (Personal, Wasser­abfüllung, Diesel usw.), die Versorgungs­wege (z.B. ampel­geregelte Straßen, Schienen­verkehr), als auch die Kommu­nikations­kanäle (Mobilfunk, digitale Leitungs­netze und Endgeräte) fallen entweder sofort, oder einige Minuten bis wenige Stunden später aus.

Herausforderung Notversorgung

Insofern stellt sich die Frage, wie die Bevölkerung bei Ausfällen kritischer Infra­strukturen, insbeson­dere in Verbindung mit einem Strom­ausfall, aus­reichend versorgt werden kann: Wie resilient ist die jeweilige Versorgungs­infrastruktur und welche Notfall­mechanismen können in welcher Form wirken? Inwiefern kann die Bevölkerung sich selbst versorgen? KIRMin untersuchte diese Frage­stellungen am Beispiel der Städte Köln, Kerpen und des Landkreises Rhein-Erft.

Faktenbasierte Szenarios für problemadäquates Risikomanagement

Verschiedene Praxisakteure aus kommunalem Krisen­management und Versorgungs­wirtschaft wurden im Rahmen von Tiefen-Interviews und Workshops direkt in die System­analyse und die Szenario­entwicklung eingebunden. Durch eine Konstellations­analyse wurde zunächst das Erfahrungs­wissen der Akteure gebündelt. Darauf aufbauend untersuchte inter 3 dann die Resilienz der Versorgungs­systeme in den verschiedenen Städten. Strukturen und Dynamiken der Systeme gaben den Rahmen für mögliche Szenario­erläufe eines Ausfalls von Strom- und Wasser­versorgung vor und stellten die Grundlage für Best- und Worst Case- Varianten der Krisen­bewältigung dar. Die Szenarios dienten der besseren Vor­bereitung der Verantwort­lichen auf Infrastruktur­ausfälle. Aus ihnen wurden schließlich Handlungs­schwerpunkte für ein Risiko­management und eine Mindest­versorgung generiert.