Mehr Autonomie für iranische Wasser- und Abwasserunternehmen

Institutionelle und organisatorische Reform des (Ab)Wassersektors im Iran

© inter 3 GmbH

Neue Herausforderungen für den iranischen Wassersektor

Die Institutionen des iranischen Wassersektors standen Mitte der 2000er Jahre vor einer umfassenden Modernisierung. Der Sektor sollte dezentralisiert werden, um die Verantwortung der Wasserver- und Abwasserentsorgung vollständig auf die Akteure in den Provinzen zu übertragen. In diesem mit Weltbankkrediten finanzierten Consultingprojekt wurde inter 3 beauftragt, institutionelle Optimierungspotenziale der iranischen Wasserwirtschaft zu identifizieren und Strategien für deren Implementierung zu erarbeiten.

Ziele: Mit mehr Autonomie zu mehr Effizienz

Das Projekt zielte auf mehr Effizienz in der Aufgabenerfüllung sowie einen verbesserten Service. Zu diesem Zweck wurde geplant, die Eigentümerschaft an den Wasser- und Abwasserunternehmen auf die regionale Ebene zu übertragen, ihnen mehr Autonomierechte, zum Beispiel in Personalentscheidungen und ihrer Finanz- und Investitionsplanung zu gewähren und Investoren zu beteiligen. Voraussetzung für Effizienz und Qualität ist die Einrichtung unabhängiger Kontrollinstitutionen für Wasserqualität, Ressourcen- und Umweltschutz sowie Kundenservice.

Vorgehen: Abstimmung passgenauer Lösungsansätze

Vor dem Hintergrund damaliger und zukünftiger Herausforderungen wurden von inter 3 Handlungsempfehlungen formuliert und mit konkreten Maßnahmen zur institutionellen Optimierung des Wasser- und Abwassersektors in einer Umsetzungsstrategie zusammengefasst. Lösungsansätze wurden auf Grundlage von Vergleichen internationaler Erfahrungen herausgearbeitet, mit iranischen und internationalen Experten diskutiert und schließlich an die spezifischen Voraussetzungen im Iran angepasst.

Ergebnisse: Optimierung von Strukturen und Prozessen

Das Projekt gliederte sich in drei Phasen. Ergebnis der ersten Phase war eine Analyse der gegenwärtigen Funktionsweise des iranischen Wasser- und Abwassersektors. Darauf aufbauend wurden in Phase zwei Vorschläge zur strukturellen und prozeduralen Optimierung entwickelt, wobei zwischen Steigerung der Autonomie, Dezentralisierungsmaßnahmen und öffentlich-privaten Partnerschaften unterschieden wurde. Phase drei formulierte einen konkreten Fahrplan für die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen, insbesondere die Einrichtung der unabhängigen Kontrollinstanzen und die Übertragung der Eigentümerschaft an den Unternehmen.

Institutionelle Optimierung des Wassersektors und Abwassersektors im Iran

Ansprechpartner:

Dr. Shahrooz Mohajeri, +49(0)30-34 34 74 40

Auftraggeber:

Weltbank, Iranian National Water and Wastewater Engineering Company (NWWEC)

Ort:

Iran, Berlin

Laufzeit:

2008 – 2010