Migrants4Cities im Sammelband zur Zukunftsstadtforschung

Neuer Sammelband präsentiert praxisnahe Forschungsergebnisse zur Transformation urbaner Räume

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Über 50 Forschungsprojekte haben die letzten Jahre deutschlandweit intensiv zur Zukunftsstadt geforscht. Ihre Ergebnisse werden in dem soeben erschienenen Sammelband "Reallabore für urbane Transformation" praxisnah vorgestellt. In rund 30 Beiträgen geben die Autorinnen und Autoren Hinweise für die Durchführung von Reallaboren. Das Projekt "Migrants4Cities", das inter 3 seit 2016 gemeinsam mit der TU Berlin und der Stadtverwaltung in Mannheim durchgeführt hat, ist mit 3 Beiträgen vertreten. 

Perspektivwechsel Ko-Kreative Stadtentwicklung

In dem Beitrag Ko-kreative Stadtentwicklung: Erwartungen und Erfahrungen der Stadt Mannheim beleuchten Claudia Möller und Helke Wendt-Schwarzburg das „Urban Design Thinking“ als Methode der Ko-kreativen Stadtentwicklung. Anhand konkreter Erfahrungen in verschiedenen „UrbanLabs“ zeigen sie, wie es in Mannheim gelungen ist, neue migrantische Zielgruppen in einen ko-kreativen Stadtentwicklungsprozess einzubinden und ihre spezifischen Perspektiven für die Entwicklung neuer Ideen zum Zusammenleben in der Stadt fruchtbar zu machen. 

Mit den besonderen Herausforderungen partizipativer und ko-kreativer Prozesse während der COVID-19 Pandemie setzt sich der Beitrag Ko-Kreation und Corona: Von Chancen und Grenzen der ko-kreativen Zusammenarbeit in Pandemiezeiten auseinander. Kilian Flade, Marcus Jeutner und Claudia Möller gehen darin der Frage nach, wie Ko-Kreation auch unter den Bedingungen von Abstandsregelungen, Kontaktbeschränkungen und Homeofficepflicht gelingen kann. Der Schlüssel liegt für die Autor:innen in einer flexiblen (Um-)Gestaltung der Formate, insbesondere in Online-Formaten. Die Erfahrungen im Projekt belegen, dass Ko-Produktion online durchaus gelingen kann, wenn die Formate gut geplant und auf die besonderen Anforderungen der Online-Situation angepasst sind. In mancher Hinsicht bieten sie sogar Vorteile und empfehlen sich so für die Zukunft als Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen.

Wirkungspotenziale durch Wissenstransfer steigern

Im dritten Beitrag Übertragbarkeit und Transfer aus Reallaboren: Modularisierung + Gelegenheitsfenster + Dienstleistung berichten Helke Wendt-Schwarzburg und Susanne Schön darüber, ob und wie ein Wissenstransfer aus den Reallaboren in andere Projekte und Anwendungen gelingen kann. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob Ergebnisse, die im Kontext eines spezifischen Projektumfelds erzielt wurden, auf andere Kontexte, konkret auf Projekte in anderen Städten und Gemeinden, übertragen werden können. Die Antwort auf diese Fragen fällt gemischt aus. Grundsätzlich kommen die Autorinnen zu dem Schluss, dass vonseiten der unmittelbar an der Durchführung der Projekte beteiligten Wissenschaftler:innen der Transferaufwand nicht zu leisten ist. Damit er dennoch gelingen kann, braucht es eigene Transfer-Akteure, die als Intermediäre auftreten. Werden diese aber bei der Konzeption und Durchführung der Projekte mitgedacht und frühzeitig eingebunden, ergeben sich durchaus Potenziale für den Wissenstransfer und damit einhergehend größere Anwendungs- und Wirkungspotenziale der jeweils erprobten Methoden und Konzepte.

Der Sammelband kann ab sofort über die Seite von SynVer*Z Online abgerufen und heruntergeladen werden und steht in Kürze über das Deutsche Institut für Urbanistik auch als Printversion zur Verfügung.