Planungsaufgaben sind heute mehr denn je kommunikative Herausforderungen. Sie finden in einem Umfeld statt, das von polarisierten Öffentlichkeiten geprägt ist, in denen Konflikte über Stadtentwicklungsthemen eskalieren und Projekte verzögern können. Der Erfolg von Planungsprozessen hängt zunehmend davon ab, ob es gelingt, gemeinsam mit unterschiedlichen Stakeholdern und Zivilgesellschaft Stadtentwicklungsziele zu erarbeiten – von der Leitbildformulierung bis zur Umsetzung vor Ort. In der neuen Publikationen "Stadt erzählen – Stadt gestalten" präsentieren inter 3 und das Büro für Stadt, Quartier und Beteiligung (BSQB) Impulse, um die Potenziale narrativer Prozesse für die Stadtentwicklung nutzbar zu machen.
Menschen erzählen immer – in ihren Geschichten stecken wichtige Informationen: Was ist ihnen wichtig? Was fehlt? Wie stellen sie sich ihre Stadt vor? Mit erzählerischen Methoden können Kommunen diese Perspektiven ihrer Bürgerschaft in Erfahrung bringen, auch von Gruppen, die sonst wenig Gehör finden. Gleichzeitig gehört zum Erzählen immer auch das Zuhören: ein Publikum, das sich interessiert. Narrative schaffen Raum für Dialog statt Konfrontation. Sie kultivieren gegenseitiges Verständnis und bilden eine Grundlage für sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Lösungen.
Die Abschlusspublikation will praktische Hinweise und Erfahrungen liefern, wie man erzählerische Strategien und Methoden für die Stadtentwicklung fruchtbar machen kann, um die positiven Wirkungen narrativer Prozesse nutzen zu können. Sie basiert auf der vertieften Betrachtung von acht Beispielprojekten im Rahmen des BBSR-Forschungsprojekts „Stadt gestalten mit Narrativen. Narrative Strategien in Planungsprozessen auf Quartiers-, Stadt- und Regionsebene“.