Ein voller Erfolg: „Planungszellen”-Workshop

Zur Transformation der Landwirtschaft im Zayandeh Rud Einzugsgebiet

© IWRM Zayandeh Rud
© IWRM Zayandeh Rud

Die Landwirtschaft bildet die Lebensgrundlage für mehr als eine Million Menschen im Zayandeh Rud Einzugsgebiet. Ohne ihr Zutun werden die Bemühungen für eine effizientere Wassernutzung wenig befriedigende Ergebnisse hervorbringen. Örtliche Bauern und ihre Vertreter werden daher aktiv in die Entwicklung von Strategien für eine verbesserte Landnutzung einbezogen: Am 11. und 12. Dezember 2016 wurde von inter 3 ein Workshop mit einer lokal angepassten Form der „Bürgergutachten“- bzw. „Planungszellen“-Methode in Isfahan durchgeführt. Rund 60 Landwirte folgten dem Aufruf zur Teilnahme.

Der Planungszellen-Ansatz wurde in Deutschland entwickelt und in verschiedenen Ländern erfolgreich umgesetzt. Entsprechend der Methode wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen (in unserem Fall Landwirte/ Vertreter) aufgeteilt. Experten gaben kurze Statements aus gegensätzlichen Perspektiven zu vorab definierten Themen rund um machbare Alternativen in der Landnutzung im Zayandeh Rud Einzugsgebiet. Dies beinhaltete Maßnahmen zur Erhöhung der Wasserproduktivität (mehr Rial Gewinn pro Liter Wasser) und der Produktivität der Feldfrüchte (mehr kg Ernte pro Liter Wasser). Die Teilnehmer diskutierten daraufhin die Themen in kleinen Gruppen, einigten sich auf ihre maßgeblichen Empfehlungen und stellen ihre Ergebnisse vor. Jeder Teilnehmer gewichtete die Argumente im Anschluss nach seiner Präferenz. Die Zusammensetzung der Kleingruppen wechselte laufend, so dass dominierende Meinungen verhindert wurden.

Das Feedback der Teilnehmer war durchweg positiv. Äußerst engagiert und lebhaft wurde jedes einzelne Thema behandelt. Interessante Diskussionen folgten sowohl bei der Vorstellung der Kleingruppenergebnisse als auch in den Pausen. Insbesondere der Dialog zwischen den Landwirten aus den angrenzenden Provinzen Chaharmahal-va-Bakhtiari und Isfahan, also Oberlauf und Unterlauf des Zayandeh Rud, wurde als äußerst gewinnbringend bewertet. So half der Workshop letztlich auch, Spannungen zwischen den Landwirten zu entschärfen, die sich aufgrund des Wassermangels immer wieder ergeben.

Die Ergebnisse der Diskussionen werden nun als Empfehlungen in einem „Bürgergutachten“ zusammengefasst und den politischen Entscheidungsträgern übergeben. Sie sollen eine gute Grundlage für zukünftige Landnutzungsstrategien und -maßnahmen bieten. Der Workshop war Teil des Projekts „Integriertes Wasserressourcen Management Zayandeh Rud“, das seit 2010 vom BMBF gefördert wird. Die NGO “Women’s Association Against Environmental Pollution” unterstützte den Workshop mit Moderatoren und Assistenten.