Subjektive Sicherheitswahrnehmung im öffentlichen Raum

Auswirkungen der Covid-19-Lockdowns auf Sicherheit im öffentlichen Raum

© inter 3 GmbH

Das Infektionsrisiko mit COVID-19 verursacht nicht nur eine objektive Gefährdung der Sicherheit der Bevölkerung und damit allgemeine Verunsicherung bezüglich der eigenen Gesundheit. Zu der Frage, wie sich die Bedrohungen durch COVID-19 und die notwendigen Präventionsmaßnahmen auf die subjektive Sicherheitswahrnehmung im öffentlichen Raum auswirken, haben die Beteiligten des Forschungsprojekts "Stadtsicherheit 3D" diskutiert.

Mehr Konfliktpotenzial und weniger Bereitschaft zur Hilfeleistung im öffentlichen Raum

Die Bewertung dieser Wirkungen fand am Beispiel Berlins und insbesondere der im Projekt untersuchten Fallstudiengebiete Moabit-West, Alexanderplatz und High-Deck-Siedlung in Neukölln statt. Betrachtet wurden die Auswirkungen der ersten Infektionswelle und des ersten „Lockdown“. Die Ergebnisse der Diskussion hat inter 3 dokumentiert.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass

  • Unsicherheitsfaktoren wie Gedränge und Enge aufgrund der verstärkten Nutzung öffentlicher Räume wesentlich an Bedeutung für die subjektive Sicherheitswahrnehmung zugenommen haben.
  • das Konfliktpotenzial im öffentlichen Raum gestiegen ist.
  • Nutzergruppen aus dem öffentlichen Raum verdrängt wurden, u.a. aus Angst vor Ansteckung, vermehrter Nutzungskonflikte oder aus Angst vor Aggressionen und erhöhter Gewaltbereitschaft.
  • sich die informelle soziale Kontrolle verringerte, weil bestimmte Kontrollgruppen, wie z.B. Ältere, im Straßenbild fehlten oder sich nicht mehr einmischten.
  • die Bereitschaft und Fähigkeit zum Eingreifen bei akuten Hilfebedarfen gesunken ist bzw. als verringert wahrgenommen wurde. Polizei, Streetworker und andere Sicherheitsakteure konnten diese Lücke nur bedingt füllen.

 

Schlagworte

Ansprechpartner

SICHERHEITSWAHRNEHMUNG IN DER PANDEMIE

Ergebnisse der Diskussion

PROJEKTBESCHREIBUNG

Stadtsicherheit 3D