WelKMU: Mit hochqualifizierten Migranten gegen Fachkräftmangel

Wie Unternehmen die Fachkräfte von morgen finden und gewinnen können

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Potenziale richtig nutzen

Hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten haben eine zunehmende Bedeutung für die Unternehmen in Deutschland. Zum einen zeigen sich bereits heute in bestimmten Branchen und Regionen Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. Dabei fehlen vor allem Fachkräfte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT). Zum anderen können hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten dazu beitragen, die Herausforderungen der Unternehmen im Zuge einer wachsenden Internationalisierung der Wirtschaft zu bewältigen. Insbesondere KMU werden infolge ihres oftmals geringeren Bekanntheitsgrades, ihrer geringeren Rekrutierungsressourcen und teilweise unattraktiver Standorte stärker von Arbeitsmarktengpässen betroffen sein. Entsprechend besteht in mehrfacher Hinsicht Handlungsbedarf: Erstens müssen die KMU positive Erfahrungen mit hochqualifizierten Migranten machen können, von der Anwerbung über die unkomplizierte Integration bis zur dauerhaft produktiven Bindung ans Unternehmen. Zweitens muss der Nachwuchs mit Migrationshintergrund frühzeitig mit den Möglichkeiten und Spezifika des Arbeitsgebers KMU vertraut gemacht werden, um sie mit dem Zugang zu qualifizierten Arbeitsplätzen in Deutschland zu halten und ihre spezifischen Potenziale für die KMU zu nutzen.

In wenigen Schritten zu mehr Wettbewerbsfähigkeit

Das Projekt „Hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten für kleine und mittlere Unternehmen“ zielte darauf ab, Studierende und junge Hochschulabsolventen mit Migrationshintergrund als MINT-Fachkräftereserve für KMU frühzeitig zu aktivieren, sie in die Unternehmen zu integrieren und dauerhaft zu binden. Das erarbeitete Handlungskonzept umfasst sowohl kurzfristige Maßnahmen, etwa zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren, als auch mittelfristige Maßnahmen zu Integration und Aufstieg der Fachkräfte und zur Öffnung der Unternehmenskultur in den KMU. Dazu wurden sowohl niedrigschwellige Instrumente für den Einstieg als auch langfristig wirksame Instrumente zur Unterstützung der unternehmenskulturellen Entwicklung erarbeitet. Operative Ziele der Erkenntnisgewinnung waren(1) die Analyse der Knackpunkte und die Herausarbeitung der strategischen Ansatzpunkte für die Aktivierung und Integration der Zielgruppe in die KMU sowie (2) die Analyse von Best Practice-Beispielen und die Aufbereitung erfolgreicher Maßnahmen. Das Vorhaben stellte einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland dar, es zeigte auf, wie die Integration der Bevölkerungsgruppe der hochqualifizierten Migrantinnen und Migranten vorangetrieben werden kann und wie sie in Beschäftigungsverhältnisse in KMU vermittelt werden können.

Initiative Neue Qualität der Arbeit

Das Projekt wird durch Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT gefördert. Die Initiative wurde von Bund, Ländern, Verbänden und Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen ins Leben gerufen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Beispiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal- und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen.

WelKMU - Hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten für kleine und mittlere Unternehmen

Ansprechpartnerinnen:

Dr. Susanne Schön, +49(0)30 34 34 74 50
Safaa Mohajeri, +49(0)30 34 34 74 48

Auftraggeber:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit

Fachlich begleitet durch:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

PraxisPartner:

Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW), German Water Partnership e.V. (GWP), Bundesverband ausländischer Studierender e.V. (BAS)

Laufzeit:

2014 - 2017