Nachhaltige Landnutzung und Anpassung an den Klimawandel

Stärkung der Resilienz am Unterlauf des Zayandeh Rud im Iran

Anischt Wasserlauf im Iran
© inter 3 GmbH

Wassermangel gefährdet Leben am Zayandeh Rud

Irans Wasserressourcen und deren Ökologie stehen sowohl aufgrund des Klima­wandels als auch wegen der intensiven Wasser­nutzung in vielen Landes­teilen unter Druck. Insbesondere die Land­wirtschaft, aber auch häufiger die Indu­strie und nicht zuletzt wichtige Öko­systeme leiden in trockenen Perioden unter extremem Wasser­mangel. Es existieren sowohl Nutzungs­konflikte zwischen den wasser­nutzenden Sektoren als auch Ziel­konflikte wie etwa zwischen Ressourcen­verbrauch und Ressourcen­schutz.

Dem Land fehlt es an Erfahrung, effektiven Organisa­tionen und wirk­samen Instru­menten für einen nach­haltigen Umgang mit seinen Umwelt­ressourcen. Auch fehlt eine Strategie, um mit den immer wieder auftretenden Trocken­heits­perioden und den damit verbundenen gesellschaft­lichen Konflikten umzugehen. Davon betroffen ist insbesondere das Einzugs­gebiet des Flusses Zayandeh Rud, dem wichtigsten Oberflächen­gewässer im Zentraliran. Im letzten Flussabschnitt, der im Fokus des Projektes stand, wird das Wasser hauptsächlich von der Landwirtschaft genutzt. Die Region steht aufgrund von Trockenheits­perioden vor beträchtlichen ökologischen und gesellschaft­lichen Herausforderungen und hat daher großen Bedarf an regional angepassten, akzeptierten und umsetzbaren Lösungs­ansätzen für eine nachhaltige Land- und Wasser­nutzung sowie die Anpassung an den Klima­wandel.

Auftrag der GIZ: Übertragbare Lösungsansätze auch für andere Regionen

Das Vorhaben war Teil des Schwerpunkts „Politikdialog und Wissens­management zu Niedrig­emissions­strategien, insbesondere zu erneuerbaren Energien, in der MENA Region“ der Inter­nationalen Klimaschutz­initiative, das die Gesellschaft für Internationale Zusammen­arbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Umwelt­ministe­riums (BMUB) umsetzte. Das deutsch-iranische Team von inter 3 erarbeitete Lösungs­ansätze für die Anpas­sung der Land­nutzung an den Klima­wandel. Zentral waren dabei der Erhalt wichtiger Öko­system­dienst­leistungen, der Lebens­grundlage der Bevöl­kerung sowie die Vermeidung der Wüsten­ausbreitung.

inter 3 analysierte zunächst die Aus­wirkungen von Wasser­mangel und Deserti­fikation im Unterlauf des Zayandeh Rud. Eine intensive Interview­kampagne mit lokalen Land­wirten sowie Ergebnisse aus der Analyse von Satelliten­bildern flossen in eine Vulnera­bilitäts­analyse ein. In Workshops mit Vertretern der verschiedenen Sektoren sowie der Betroffenen (z.B. Bauernverbände) wurden daraufhin ein gemeinsames Problem­verständnis sowie darauf aufbauend angepasste Land­nutzungs­strategien erarbeitet. Ziel war die Erarbeitung von umsetzbaren Vorschlägen für ein nach­haltiges Landnutzun­gskonzept für die Region Roodasht am Unterlauf des Zayandeh Rud. Durch die gemein­same und partizipative Um­setzung des Projekts sollten aber insbesondere auch in staatlichen Institutionen Kapazitäten aufgebaut werden, die zukünftig in der Lage sind, Lösungen zu erarbeiten, die allen Interessen gerecht werden. In diesem Fall hieß dies, die admini­strativen, politischen und recht­lichen Rahmen­bedingungen so zu verbessern, dass für die Land­nutzer Anreize zum nach­haltigen Manage­ment gegeben werden. Partizipativ sollten Lern­prozesse zwischen Entscheidungs­trägern und Zielgruppen von der lokalen bis zur nationalen Ebene gefördert werden, um nachhaltige Wirk­ungen zu erzielen.

Erarbeitung von Strategien für eine nachhaltige Landnutzung zur Anpassung an den Klimawandel am Unterlauf des Zayandeh Rud

Ansprechpartner:

Dr. Shahrooz Mohajeri, +49(0)3034347440

Auftraggeber:

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Ort:

Isfahan, Iran

Laufzeit:

2015 - 2017