RealWork – CoWorking-Space-Konzepte für Normalbeschäftigte

Neue Arbeitsformen als Impulsgeber für ländliche Regionalentwicklung

Außenbereich eines Coworking-Space
© CoWorkLand

Vorteile des Coworkings für Büroangestellte nutzbar machen

Steigende Lebenshaltungskosten in Großstädten motivieren Menschen in ländlichere Regionen zu ziehen. Die Arbeitsplätze hingegen verbleiben in den Metropolen, der Pendlerverkehr nimmt zu, Dörfer veröden. Um attraktiv zu sein, müssen ländliche Regionen zum Arbeitsort werden – gerade für Menschen mit regulären Bürojobs. Unter Leitung von inter 3 erforscht und erprobt das Projektteam von RealWork am Beispiel der Region Kiel, wie Kommunen Coworking-Spaces für die nachhaltige Gestaltung der Daseinsvorsorge nutzen können. Projektpartner sind neben KielRegion die Genossenschaft CoWorkLand und das Forschungszentrum Informatik.

Welche Coworking-Standorte sind nachhaltig und gut frequentiert?

Die Region Kiel und die Genossenschaft CoWorkLand als Treiber nehmen eine deutschlandweite Vorreiterrolle ein, wenn es um ländlich gelegene Coworking-Spaces geht. Die ungefähr seit 2018 rasante Dynamik bei Neugründungen soll seitens der Kommunen nun verstärkt koordiniert werden.

Das Konzept von RealWork-Spaces baut auf dem der Coworking-Spaces auf, die sich als neue Arbeitsform mittlerweile fest etabliert haben. Diese sollen für Menschen in Normalarbeitsverhältnissen zugänglich(er) und an Standorten platziert werden, die geeignet sind Pendlerverkehre zu reduzieren. Arbeitnehmer:innen sollen durch RealWork-Spaces von den finanziellen, sozialen und psychischen Kosten des Pendelns entlastet werden, ohne dass sie sich mit den negativen Begleiterscheinungen des Homeoffice konfrontiert sehen.

Um herauszufinden, wie RealWork-Spaces zu gestalten und zu lokalisieren sind, kombiniert das Projektteam Unternehmens-, Pendler- und Haushaltsbefragungen sowie Mobilitätsdaten- und Standortanalysen mit einem Reallabor, bei dem Beschäftigte zeitweise in einem Coworking-Space arbeiten. Auf Basis der erhobenen Daten und regionaler Nachhaltigkeitsziele entwickelt das Projektteam anschließend kommunale Betriebskonzepte für Realwork-Spaces. Zugleich sollen diese zum Baustein der Entwicklung ländlich gelegener Mittelzentren werden.

Innovationskonzept verknüpft RealWork-Konzept und Nachhaltigkeitsstrategien 

inter 3 ist für die Erhebung und Modellierung von Entscheidungs- und Präferenzordnungen bei Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen verantwortlich und unterstützt die Region Kiel bei der Ausarbeitung des Innovationskonzepts, mit dem die Einbettung der Ergebnisse in die regionale Daseinsvorsorgeplanung intrgriert wird. Das Innovationskonzept führt Analyseergebnisse, Betreiberkonzept und regionale Nachhaltigkeitsstrategien zusammen. Es beschreibt konkret, wie RealWork-Spaces als Gestaltungselement in der kommunalen Daseinsvorsorge eingesetzt werden können und definiert nächste Schritte für die Region Kiel. Gleichzeitig dient das Innovationskonzept als Leitfaden für andere interessierte Kommunen, für die projektbegleitend ein Netzwerk aufgebaut wird.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse wird inter 3 abschließend in Form einer Studie zu „RealWork als neuer Arbeitsform für den ländlichen Raum“ zusammenführen.

Realwork – Konzeption von Coworking-Spaces für Beschäftigte in Normalarbeitsverhältnissen

Ansprechpartner:

Gesine Wilbrandt, +49(0)30-34 34 74 53

Auftraggeber:

Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

partner:

FZI Forschungszentrum Informatik, KielRegion GmbH, CoWorkLand eG

Ort:

Region Kiel

Laufzeit:

2021 - 2024