Vorsorgend Wirtschaften: Transfor­mationen in Ökonomie und Politik

Neue Pfade der Wirtschaftswissenschaften

Photomontage eines Einkaufwagens suf Laptoptastatur
© Preis_King auf Pixabay

Wirtschaftswissenschaften neu gedacht 

Plurale und heterodoxe Ökonomie, kritische Wirtschaftswissenschaftler*innen und feministische Ökonominnen – solche neueren und älteren Ansätze und Netzwerke haben spätestens seit der Finanzkrise an Aufmerksamkeit und Zulauf gewonnen. Ziel des Projekts ist es, das 20 Jahre alte Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften und seinen der feministischen Ökonomie zuzurechnenden Ansatz fachlich und organisatorisch mit geeigneten wirtschaftswissenschaftlichen Diskursen und Akteur*innen stärker zu vernetzen. Dafür geht inter 3 im Auftrag des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie der Frage nach, ob und inwiefern solche Ansätze und Netzwerke tatsächlich Transformationspotenzial in Richtung einer nachhaltigeren Entwicklung haben. Die Studie ist Teil des BMBF-geförderten Projekts „Vorsorgendes Wirtschaften. Transformationen in Ökonomie und Politik“.

Die Wirtschaftswissenschaften – folgenlose Vielstimmigkeit?

Die Wirtschaftswissenschaften sind als Disziplin stark zersplittert. Unterschiedliche normative Stränge und Denkschulen führten zu zum Teil antagonistischen Theoriemodellen, über deren Grenzen hinweg konstruktive Debatten nur schwer möglich sind. Zwischen den Verfechtern neoliberaler Denkmodelle auf der einen Seite und feministischer und öko-feministischer Ansätze auf der anderen Seite liegen Welten. Zwar haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten einige wirtschaftswissenschaftliche Ansätze etabliert, die ideologisch weniger festgelegt sind, dennoch ist der Identifikationsgrad mit der eigenen disziplinären Subcommunity – und umgekehrt: das Abgrenzungsbedürfnis zu anderen – in den Wirtschaftswissenschaften vergleichsweise hoch. Kann es gelingen, einige dieser Netzwerke partiell zu öffnen und künftig stärker gemeinsam an einer nachhaltigeren Entwicklung zu arbeiten? Und welches Transformationspotenzial wohnt diesen Ansätzen und Netzwerken überhaupt inne?

Wirtschaftswissenschaftliche Salons zur Erkundung gemeinsamer Transformationspotenziale

Um die verschiedenen Ansätze und Netzwerke rund um das Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften zusammenzudenken und zusammenzuholen, werden fruchtbare Themen und Diskursstränge herausgearbeitet und deren jeweilige Transformationspotenziale für eine nachhaltige Entwicklung kartiert. Im Rahmen von zwei wirtschaftswissenschaftlichen Salons, die einen offenen und konstruktiven Austausch ermöglichen sollen, werden dann die Transformationspotenziale verschiedener wirtschaftswissenschaftlicher Ansätze und Netzwerke expliziert, mögliche künftige Kooperations- und Agenda Setting-Aktivitäten erörtert. Getragen wird das BMBF-geförderte Projekt vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Dr. habil. Uta von Winterfeld, Koordinatorin) und der Leuphana Universität Lüneburg (Prof. Dr. Sabine Hofmeister).

Vorsorgendes Wirtschaften. Transformationen in Politik und Ökonomie (TraVo)

Ansprechpartnerin:

Dr. Susanne Schön, +49(0)30 34 34 74 52

Auftraggeber

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

partner:

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie,  Leuphana Universität Lüneburg

Laufzeit:

2015 - 2016