MarginUp! Marginale Flächen nachhaltig nutzbar machen

EU-Projekt zur Inwertsetzung und ökologischen Pflege landwirtschaftlicher Grenzstandorte durch Aufbau biobasierter Wertschöpfungsketten

© Belen Gutierrez Carmona | REVOLVE Media

Marginale Flächen für bioökonomische Innovationen nutzen

Das EU-finanzierte Projekt MarginUp! entwickelt Wertschöpfungsketten für pflanzliche Industrierohstoffe. Sie sollen auf marginalen Landwirtschaftsflächen angebaut werden und dort zu Bodenschutz, Biodiversitätserhalt und wirtschaftlicher Entwicklung beitragen. Der Anbau auf solchen landwirtschaftlich ungünstigen Flächen soll einer Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau entgegenwirken. Das Projekt wird vom Leibniz Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam koordiniert und vereint 29 Partner aus Forschung, Landwirtschaft und Bioökonomie aus acht europäischen Ländern sowie Argentinien und Südafrika. inter 3 ist u.a. für Multi-Akteurs-Analysen, die Beteiligung wichtiger Akteure sowie das Innovationsmanagement verantwortlich.

Was sind marginale Flächen und warum biobasierte Rohstoffe?

Flächen sind marginal, wenn sich landwirtschaftliche Produktion dort nicht lohnt. Ohne Bewirtschaftung können sich Bodenqualität und Biodiversität verschlechtern. Wie können sie wieder bewirtschaftet, welche Produkte können in Wertkreisläufen vermarktet werden? Wie wirkt sich dies positiv auf Bodengesundheit und Biodiversität aus? In den nächsten vier Jahren Antworten auf diese Fragen zu finden, ist keine marginale Aufgabe: Fast 30 Prozent des Landes der EU 28 Region werden als marginal eingestuft. Über 60 Prozent der Böden sind durch unangepasste Landnutzungspraktiken, Verschmutzung, Urbanisierung und Klimawandelfolgen bereits in ungesundem Zustand. Der Bedarf an biobasierten Rohstoffen aber wird absehbar ansteigen. Denn die Bioökonomie wird wachsen, um weniger von fossilen Grundstoffen abzuhängen.

Wie können Biodiversität und Produktivität gesteigert werden?

MarginUp! entwickelt Lösungen zur Produktion nachhaltiger Industrierohstoffe und biobasierter Produkte, damit sich die Nutzung der Flächen rechnet. Gleichzeitig sollen ausgewählte, klimaresiliente Nutzpflanzen die Anpassung an den Klimawandel verbessern und die Biodiversität erhöhen. Dies bietet eine reiche Versorgung mit erneuerbaren Rohstoffen zur lokalen Produktion und fördert gesunde Ökosysteme vor Ort. So werden in fünf europäischen und zwei außereuropäischen Regionen mit Landverwaltern, Bauern und Vertretern der Bio-Industrie kreislauforientierte Wertschöpfungsketten entwickelt. Am Ende des Projekts soll pro Region jeweils ein fortgeschrittener Prototyp eines biobasierten Produktes stehen.

inter 3 übernimmt Akteursanalysen sowie Beteiligungs- und Innovationsmanagement

Auf Basis von Multi-Akteurs-Analysen und partizipativen Workshops erarbeitet inter 3 einen Beteiligungsplan. Die gezielte Einbindung der wichtigsten Akteure in Entwicklung und Umsetzung der Wertschöpfungsketten soll deren anhaltendes Engagement garantieren. Darüber hinaus begleitet inter 3 Akteure dabei, zukünftige Nutzungen in größeren Maßstäben frühzeitig mitzudenken. Erfahrungen und Innovationen werden erfasst und u.a. mit Empfehlungen an die EU-Kommission über das Projekt hinaus verfügbar gemacht.

MarginUp! – Marginal lands and climate-resilient and biodiversity-friendly crops for sustainable industrial feedstocks and related value chains

Ansprechpartner:

Konstantin Engelbrecht, +49(0)30 34 34 74 44
Dr. Ali Besalatpour, +49(0)30 34 34 74 35

 

Auftraggeber:

Europäische Union (EU)

Wissenschaftspartner (Auswahl):

ATB Leibniz Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (Koordinator), RISE Research Institutes of Sweden AB, ZALF Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, CLUBE Cluster of Bioeconomy and Environ. of WM, ACC ATLANTIS Environment and Innovation Limited, IFAU Institute for Food Studies & Agro Industrial Development, Greenovate ! Europe EEIG

Ort:

Deutschland, Griechenland, Schweden, Spanien, Ungarn, Südafrika, Argentinien

Laufzeit:

12/2022 – 11/2026