Regionale Wertschöpfung und mehr Transparenz im Lebensmittelsektor
Ein nachhaltiges und effizientes Lebensmittelsystem der Zukunft zeichnet sich durch mehr regionale Produkte und regionale Wertschöpfung sowie gesteigerte Transparenz beim Einkauf aus. Landwirt:innen und Gärtner:innen können sich per Mausklick bessere Informationen über Bedarfe und Kaufverhalten ihrer Kunden beschaffen, um Angebot und Nachfrage abzugleichen. Das Verbundprojekt „Stadt-Land-Fluss“, kurz SLF, will die bestehenden Wissenslücken auf dem Weg dorthin mit digitalen Ansätzen schließen.
Künstliche Intelligenz für die regionale Versorgung
Das regionale Ernährungssystem soll am Beispiel der Region Berlin-Brandenburg durch digitale Datenerfassung und -verarbeitung gestärkt werden. Dazu wird ein Prototyp für eine digitale, interoperable und skalierbare Plattform für Ernährungsdaten entwickelt und mit Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) verbunden. So werden die Erhebung und Bewertung von Potenzialen für regionale Warenketten erleichtert. Bislang fehlen Daten zur regionalen Produktion von Lebensmitteln, zum (täglichen) Lebensmittelverbrauch und zum Bedarf an diesen Produkten, zu den zur Verfügung stehenden Produktionsflächen, zu Lieferwegen, Verpackungsarten u.v.m. Und es fehlen technische Systeme, die für eine Auswertung solcher Daten nutzbar und öffentlich zugänglich sind.
Bewährte inter 3-Methoden im Einsatz
inter 3 unterstützt und berät das Projekt mit seinen Kompetenzen in der Visualisierung von Produktions- und Warenketten mit dem bewährten RePro-Ansatz. Für die Entwicklung einer Software-gestützten, teilautomatisierten Bewertung von regionalen Versorgungsszenarien greift inter 3 auf Konzepte der partizipativen Multikriterienanalyse zurück, die in Stakeholder Workshops entsprechend der Anforderungen in Stadt-Land-Fluss angepasst werden.
Das Projekt wird seit Juni 2021 für einen Zeitraum von drei Jahren vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und wird vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS koordiniert. Beauftragt wurde inter 3 vom Projektpartner Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).