Klimaresilienz durch effiziente städtische Infrastruktur
Wie gelingt es, die Widerstandsfähigkeit lebensnotwendiger Infrastrukturen wie Wasser und Energie in Städten gegenüber dem Klimawandel zu stärken? Über welche technischen Potentiale verfügen die Infrastruktursysteme derzeit und welche sozialen Komponenten zur Flexibilisierung gibt es? Mit welchen Strategien und Maßnahmen können diese Potenziale realisiert werden? Im BMBF-Projekt "Flexible Utility – Mit sozio-technischer Flexibilisierung zu mehr Klimaresilienz und Effizienz in der städtischen Infrastruktur" oder kurz „Flexitility“ werden Antworten auf diese Fragen gesucht.
Sozio-technische Flexibilisierungsansätze identifizieren
Flexitility hat zum Ziel, Akteure auf kommunaler Ebene darin zu unterstützen, in Zukunft angemessen auf die Risiken des Klimawandels reagieren zu können und damit ihre Resilienz zu erhöhen. Deshalb wird untersucht, wie durch Flexibilität im Infrastruktureinsatz besonders hohe, kurzzeitige Leistungsnachfragen verringert werden können. Es werden die technischen Potentiale einer flexiblen Versorgung, aber auch die Optionen eines flexiblen Ressourcenverbrauchs bei den Verbraucher*innen erforscht. Ein wichtiger Punkt im Projekt ist die aktive Beteiligung von Bürger*innen sowie die Einbindung von Städten und Infrastrukturbetreibern insbesondere in der Region Anhalt. In diesem „Reallabor Anhalt“ wird modellhaft erprobt, wie Flexibilisierungen vonstattengehen können. Daraus lässt sich Handlungswissen ableiten, das für Wissenschaft und Politik in Zukunft ein Wegweiser sein kann.
inter 3 koordiniert den Projektverbund
Neben inter 3 als Projektkoordinator gehören der Verein Energieavantgarde Anhalt e.V. als Träger des Reallabors Anhalt, die BTU Cottbus-Senftenberg, das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik und die co2online gGmbH zum Verbund. Als Praxispartner sind die Stadt Bitterfeld-Wolfen mit der Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, der Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband, die Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH und die Köthen Energie GmbH an dem Projekt beteiligt.
Das Projekt wird von 2019 bis 2022 im Rahmen der "Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreut. Eine erste Definitionsphase fand ab April 2017 für rund ein Jahr statt.